Google Chrome OS – Produktivität steigern, Kosten senken

Kevin Heeb
Kevin Heeb
Veröffentlicht am
12.01.2022
Google Chrome OS – Produktivität steigern, Kosten senken

Im zweiten Teil unserer Blog-Reihe zu Google Chrome OS erfahren Sie, was die Arbeit mit dem Betriebssystem aus Sicht von Endanwendern und Systemadministratoren ausmacht. Wie kann Chrome OS zu höherer Produktivität beitragen und gleichzeitig die IT-Kosten senken?

Beschäftigen sich IT-Verantwortliche mit der Einführung eines neuen Systems, stellen sie zu Anfang natürlich die Frage nach dessen Anschaffungspreis. Im Fall von Google Chrome OS ist dabei zu berücksichtigen, dass das Betriebssystem nicht einzeln erhältlich ist, sondern nur in Verbindung mit entsprechender Hardware. Im Rahmen der hauseigenen Produktfamilie „Pixel“ hat Google über Android-Smartphones und -Tablets hinaus mit dem „Pixelbook“ ein Chromebook im Programm. Dieses System verkauft Google aktuell jedoch offiziell noch nicht in der DACH-Region, sondern arbeitet in den Märkten hierzulande mit Partnern zusammen, die passende Hardware nach der Spezifikation von Google fertigen und mit vorinstalliertem Chrome OS ausliefern.

Breites Angebot an Endgeräten

Bekannte Hersteller herkömmlicher PCs und Notebooks, wie etwa Acer, Asus, HP, Lenovo oder Samsung, bieten auch eine breitgefächerte Palette an Endgeräten mit Chrome OS in verschiedenen Formfaktoren an. So finden sich Chromebooks mit klassischen Notebook-Gehäusen, Convertibles sowie Detachables und – noch weniger verbreitet – als Chromeboxen bezeichnete stationäre Clients. Letztere sind in der Regel so klein wie ein Intel NUC oder ähnliche Mini-PCs, sodass sie mittels einer VESA-Halterung hinter einem Monitor Platz finden.

Die günstigsten Chromebooks richten sich primär an den Consumer-Markt und den Bildungssektor. Entsprechende Geräte sind typischerweise mit ARM-Prozessoren ausgestattet und starten ab 300 CHF. Leistungsfähigere Geräte mit Prozessoren der Intel Core-i-Serie oder AMD Ryzen sind zu Kaufpreisen von 500 bis über 1.000 CHF erhältlich. Solche Geräte, in der Regel erkennbar am Zusatz „Enterprise“ im Namen, bringen meist die nötige Lizenz zur zentralen Verwaltung per Google Admin Console bereits mit. Consumer-Geräte lassen sich mit einer „Enterprise Upgrade“-Lizenz zum Preis von 146 CHF pro Gerät bei einmaligem Kauf oder 49 CHF pro Gerät und Jahr im Mietmodell (wobei es je nach Währungskurs leichte Abweichungen geben kann)  ins zentrale Management integrieren.

Wer nur auf das Preisschild schaut, mag einwenden, dass Chromebooks in der Anschaffung nicht wesentlich günstiger sind als herkömmliche Notebooks unter Windows und Linux, doch bei einer Betrachtung des kompletten Lebenszyklus eines Client-Computers spielen Chromebooks ihre Stärken aus.

Darstellung Boot-Vorgänge im Vergleich
Boot-Vorgänge im Vergleich (vereinfachte Darstellung)

Chrome OS: Schnell, einfach und sicher

Aus Sicht der Endanwender seien hier insbesondere die Einfachheit, Geschwindigkeit und Sicherheit des Systems genannt. Diese hatten Sundar Pichai, inzwischen CEO von Google, und Linus Upson bereits in ihrem ursprünglichen Blog-Beitrag zur Entwicklung von Chrome OS als Schlüsselfaktoren definiert:

„Speed, simplicity and security are the key aspects of Google Chrome OS. We're designing the OS to be fast and lightweight, to start up and get you onto the web in a few seconds.“

Seitdem blickt Chrome OS auf eine 10-jährige Geschichte zurück und zählt damit zu den jüngsten Betriebssystemen. Beginnt man den Stammbaum von Microsoft Windows bei der Entwicklung der ersten für den professionellen Einsatz konzipierten Variante, nämlich Windows NT, so ist dieses Betriebssystem bereits älter als 30 Jahre. Gleiches gilt für Linux und auch macOS gibt es seit seiner kompletten Neuentwicklung auf Basis eines UNIX-Kerns schon mehr als 20 Jahre. Gab es in der Entwicklung dieser Betriebssysteme zwar immer wieder Umbrüche, bei denen einzelne Kompatibilitätsschichten zu früheren Versionen wegfielen, so trägt insbesondere Windows mit seiner Registry, Dateisystemen, Treibern und Diensten noch viel vom Erbe früherer Versionen in sich.

Ganz anders positioniert sich Chrome OS, das komplett neu entwickelt wurde, ohne dabei auf Altlasten Rücksicht nehmen zu müssen. Dies macht sich für die Nutzer bereits beim Start eines Chromebooks bemerkbar.

Während herkömmliche Betriebssysteme je nach Hardware-Ausstattung und installierten Anwendungen zwischen 20 und über 60 Sekunden vom Einschalten bis zur Arbeitsfähigkeit benötigen, ist ein Chromebook nach nur wenigen Sekunden einsatzbereit (Bild 1). Durch seine besondere Architektur (Die technischen Details, insbesondere auch im Hinblick auf die Installation von Updates und die Sicherheit des Systems werden wir im nächsten Beitrag unserer Serie genauer vorstellen…) installiert es Betriebssystem-Updates komplett im Hintergrund, was im Betrieb tatsächlich „Zero Downtime“, also praktisch keine Wartezeiten und damit gesteigerte Produktivität für die Endanwender bedeutet.

Total Cost of Ownership im Fokus

IT-Entscheider und -Administratoren blicken nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auf die Total Cost of Ownership (TCO) eines Client-Computers, begonnen bei seiner Anschaffung über Rollout und mehrjährigen Betrieb bis schliesslich zur Ausserbetriebnahme. Hier hat Chrome OS in allen Phasen des Lebenszyklus die Nase vorn.

Klassische Ansätze, wie ein Image-basiertes Deployment sowie Paketierung von Anwendungen und Updates, entfallen. Chromebooks erhalten ihre komplette Konfiguration mitsamt Apps bei der erstmaligen Anmeldung eines Anwenders zentral aus der Google Admin Console. Alternativ dazu versehen Hersteller Geräte für Enterprise-Kunden auf Wunsch bereits ab Werk mit einer Zero-Touch-Registrierung und liefern sie so passend vorkonfiguriert direkt ins Homeoffice der Endanwender.

Auch während des langen Lebens eines Chromebooks – neue Geräte versorgt Google bis zur Auto Update Expiration (AUE) in der Regel acht Jahre lang mit Updates – entfallen herkömmliche Tätigkeiten, wie Paketierung und Auslieferung von Betriebssystem- und Anwendungs-Updates sowie Anti-Virus-Pattern. Und am Ende der Nutzungsdauer entfernt der sogenannte „Powerwash“ sämtliche Daten vom Gerät, sodass es ohne Gefahren für die Informationssicherheit entsorgt werden kann.

In unserem nächsten Blog-Beitrag dieser Serie wird es technischer werden: Warum die Verwaltung von Chrome OS so einfach ist, wird ein genauerer Blick unter die Systems zeigen. Wer bis dahin selbst eine detaillierte TCO-Betrachtung aufstellen möchte, findet Hilfestellung hierzu in Form einer Studie und eines einfachen Kostenrechners der Enterprise Strategy Group (ESG) sowie eine frühere Studie der Analysten von Forrester.

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Google Chrome OS – Produktivität steigern, Kosten senken

Im zweiten Teil unserer Blog-Reihe zu Google Chrome OS erfahren Sie, was die Arbeit mit dem Betriebssystem aus Sicht von Endanwendern und Systemadministratoren ausmacht. Wie kann Chrome OS zu höherer Produktivität beitragen und gleichzeitig die IT-Kosten senken?

Beschäftigen sich IT-Verantwortliche mit der Einführung eines neuen Systems, stellen sie zu Anfang natürlich die Frage nach dessen Anschaffungspreis. Im Fall von Google Chrome OS ist dabei zu berücksichtigen, dass das Betriebssystem nicht einzeln erhältlich ist, sondern nur in Verbindung mit entsprechender Hardware. Im Rahmen der hauseigenen Produktfamilie „Pixel“ hat Google über Android-Smartphones und -Tablets hinaus mit dem „Pixelbook“ ein Chromebook im Programm. Dieses System verkauft Google aktuell jedoch offiziell noch nicht in der DACH-Region, sondern arbeitet in den Märkten hierzulande mit Partnern zusammen, die passende Hardware nach der Spezifikation von Google fertigen und mit vorinstalliertem Chrome OS ausliefern.

Breites Angebot an Endgeräten

Bekannte Hersteller herkömmlicher PCs und Notebooks, wie etwa Acer, Asus, HP, Lenovo oder Samsung, bieten auch eine breitgefächerte Palette an Endgeräten mit Chrome OS in verschiedenen Formfaktoren an. So finden sich Chromebooks mit klassischen Notebook-Gehäusen, Convertibles sowie Detachables und – noch weniger verbreitet – als Chromeboxen bezeichnete stationäre Clients. Letztere sind in der Regel so klein wie ein Intel NUC oder ähnliche Mini-PCs, sodass sie mittels einer VESA-Halterung hinter einem Monitor Platz finden.

Die günstigsten Chromebooks richten sich primär an den Consumer-Markt und den Bildungssektor. Entsprechende Geräte sind typischerweise mit ARM-Prozessoren ausgestattet und starten ab 300 CHF. Leistungsfähigere Geräte mit Prozessoren der Intel Core-i-Serie oder AMD Ryzen sind zu Kaufpreisen von 500 bis über 1.000 CHF erhältlich. Solche Geräte, in der Regel erkennbar am Zusatz „Enterprise“ im Namen, bringen meist die nötige Lizenz zur zentralen Verwaltung per Google Admin Console bereits mit. Consumer-Geräte lassen sich mit einer „Enterprise Upgrade“-Lizenz zum Preis von 146 CHF pro Gerät bei einmaligem Kauf oder 49 CHF pro Gerät und Jahr im Mietmodell (wobei es je nach Währungskurs leichte Abweichungen geben kann)  ins zentrale Management integrieren.

Wer nur auf das Preisschild schaut, mag einwenden, dass Chromebooks in der Anschaffung nicht wesentlich günstiger sind als herkömmliche Notebooks unter Windows und Linux, doch bei einer Betrachtung des kompletten Lebenszyklus eines Client-Computers spielen Chromebooks ihre Stärken aus.

Darstellung Boot-Vorgänge im Vergleich
Boot-Vorgänge im Vergleich (vereinfachte Darstellung)

Chrome OS: Schnell, einfach und sicher

Aus Sicht der Endanwender seien hier insbesondere die Einfachheit, Geschwindigkeit und Sicherheit des Systems genannt. Diese hatten Sundar Pichai, inzwischen CEO von Google, und Linus Upson bereits in ihrem ursprünglichen Blog-Beitrag zur Entwicklung von Chrome OS als Schlüsselfaktoren definiert:

„Speed, simplicity and security are the key aspects of Google Chrome OS. We're designing the OS to be fast and lightweight, to start up and get you onto the web in a few seconds.“

Seitdem blickt Chrome OS auf eine 10-jährige Geschichte zurück und zählt damit zu den jüngsten Betriebssystemen. Beginnt man den Stammbaum von Microsoft Windows bei der Entwicklung der ersten für den professionellen Einsatz konzipierten Variante, nämlich Windows NT, so ist dieses Betriebssystem bereits älter als 30 Jahre. Gleiches gilt für Linux und auch macOS gibt es seit seiner kompletten Neuentwicklung auf Basis eines UNIX-Kerns schon mehr als 20 Jahre. Gab es in der Entwicklung dieser Betriebssysteme zwar immer wieder Umbrüche, bei denen einzelne Kompatibilitätsschichten zu früheren Versionen wegfielen, so trägt insbesondere Windows mit seiner Registry, Dateisystemen, Treibern und Diensten noch viel vom Erbe früherer Versionen in sich.

Ganz anders positioniert sich Chrome OS, das komplett neu entwickelt wurde, ohne dabei auf Altlasten Rücksicht nehmen zu müssen. Dies macht sich für die Nutzer bereits beim Start eines Chromebooks bemerkbar.

Während herkömmliche Betriebssysteme je nach Hardware-Ausstattung und installierten Anwendungen zwischen 20 und über 60 Sekunden vom Einschalten bis zur Arbeitsfähigkeit benötigen, ist ein Chromebook nach nur wenigen Sekunden einsatzbereit (Bild 1). Durch seine besondere Architektur (Die technischen Details, insbesondere auch im Hinblick auf die Installation von Updates und die Sicherheit des Systems werden wir im nächsten Beitrag unserer Serie genauer vorstellen…) installiert es Betriebssystem-Updates komplett im Hintergrund, was im Betrieb tatsächlich „Zero Downtime“, also praktisch keine Wartezeiten und damit gesteigerte Produktivität für die Endanwender bedeutet.

Total Cost of Ownership im Fokus

IT-Entscheider und -Administratoren blicken nicht nur auf den Kaufpreis, sondern auf die Total Cost of Ownership (TCO) eines Client-Computers, begonnen bei seiner Anschaffung über Rollout und mehrjährigen Betrieb bis schliesslich zur Ausserbetriebnahme. Hier hat Chrome OS in allen Phasen des Lebenszyklus die Nase vorn.

Klassische Ansätze, wie ein Image-basiertes Deployment sowie Paketierung von Anwendungen und Updates, entfallen. Chromebooks erhalten ihre komplette Konfiguration mitsamt Apps bei der erstmaligen Anmeldung eines Anwenders zentral aus der Google Admin Console. Alternativ dazu versehen Hersteller Geräte für Enterprise-Kunden auf Wunsch bereits ab Werk mit einer Zero-Touch-Registrierung und liefern sie so passend vorkonfiguriert direkt ins Homeoffice der Endanwender.

Auch während des langen Lebens eines Chromebooks – neue Geräte versorgt Google bis zur Auto Update Expiration (AUE) in der Regel acht Jahre lang mit Updates – entfallen herkömmliche Tätigkeiten, wie Paketierung und Auslieferung von Betriebssystem- und Anwendungs-Updates sowie Anti-Virus-Pattern. Und am Ende der Nutzungsdauer entfernt der sogenannte „Powerwash“ sämtliche Daten vom Gerät, sodass es ohne Gefahren für die Informationssicherheit entsorgt werden kann.

In unserem nächsten Blog-Beitrag dieser Serie wird es technischer werden: Warum die Verwaltung von Chrome OS so einfach ist, wird ein genauerer Blick unter die Systems zeigen. Wer bis dahin selbst eine detaillierte TCO-Betrachtung aufstellen möchte, findet Hilfestellung hierzu in Form einer Studie und eines einfachen Kostenrechners der Enterprise Strategy Group (ESG) sowie eine frühere Studie der Analysten von Forrester.

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